Neuengland

Boston, Massachusetts: Grand Old Lady der Neuen Welt

Der historischste Schauplatz der USA

Die charmante Hauptstadt von Massachusetts bezaubert Besucher mit viel Geschichte und sanften Großstadtleben. Keine andere amerikanische Stadt kann auf eine ähnlich lange Tradition zurückblicken wie Boston. Und doch ist die Heimat der Harvard University, des renommierten M.I.T. und des weltberühmten Boston Symphony Orchestra eine moderne Metropole. Sie hat sich in den vergangenen Jahren zudem zum neuen „Hollywood der Ostküste“ entwickelt. Zahlreiche Filme wurden und werden hier und in ganz Massachusetts gedreht.

Boston, die Stadt der Kontraste
bietet Altes und Neues, Tradition und Fortschritt in einer fruchtbaren Symbiose. Auf der einen Seite der altehrwürdige Beacon Hill, auf der anderen das trendige South End. Hier moderne Skyscraper, dort historische Reihenhäuschen. Hier das ausgedehnte Grün des Boston Common, dort das Treiben am und im modernen Hafen. Viele Ecken erinnern an europäische Metropolen, doch Boston ist auch eine typische amerikanische Stadt – und ein ethnischer Fleckenteppich. Der reicht vom italienischen North End über Chinatown und das irische Charlestown bis zum afroamerikanischen Roxbury.
Die Innenstadt erlebt ein Revival, viele Bostonians ziehen aus den Vororten zurück ins Zentrum, in Viertel wie South End oder South Boston. Der berühmte Freedom Trail leitet Besucher als rote Linie auf den Gehwegen durch die von Hochhäusern geprägte Innenstadt zu den historischen Stätten des Freiheitskampfes.

Lage und Größe
Boston liegt im Nordosten der Vereinigten Staaten an der nordamerikanischen Ostküste in der Massachusetts Bay und verteilt sich auf eine Fläche von 232 km².

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Einwohnerzahl
In Boston leben etwa 617.000 Menschen, im Großraum an die 4,5 Mio.

Anreise
mit dem Flugzeug
Der Boston Logan International Airport (BOS) ist 6 km nordöstlich von Boston gelegen.

Klima
Das Wetter in Boston ist sehr wechselhaft und hat in der Vergangenheit Schnee im Oktober und eine Mini-Hitzewelle im Februar hervorgebracht. Die Sommer (Juni bis August) sind in der Regel sehr heiß und feucht. Sonnenbrillen, Hüte und Sonnencreme sind bei großer Hitze sehr zu empfehlen. Im Frühjahr beruhigen die warmen Meeresbrisen, aber im Winter können sie stark und bitter kalt sein. Die Winter (November bis Februar) können sehr feucht sein. Während dieser Zeit sollte man sich warm anziehen und nicht ohne Regenschirm ausgehen. Die besten Zeiten für einen Besuch sind das späte Frühjahr und der frühe Herbst (mit den spektakulären Herbstfarben des ‚Indian Summer’ in Neu-England). Dann sind die Temperaturen warm und nicht zu heiß.

Durchschnittstemperaturen in Boston, Massachusetts in °C
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Höchstwerte 2 4 8 13 19 25 28 27 23 17 11 6
Tiefstwerte -6 -4 -1 5 10 15 18 18 14 8 3 -2
Durchschnittstemperaturen in Boston, Massachusetts in °C
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun
Höchstwerte 2 4 8 13 19 25
Tiefstwerte -6 -4 -1 5 10 15
Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Höchstwerte 28 27 23 17 11 6
Tiefstwerte 18 18 14 8 3 -2

VUSA-Tipps für Boston Besucher

Der Freedom Trail
Der „Freedom Trail“ führt als rote Linie über das Pflaster der Stadt. Die 5 km lange historische Route verläuft durchs Zentrum und weist zu Punkten, die mit dem Kampf um die Unabhängigkeit zu tun haben. www.thefreedomtrail.org

Ausgehend vom zentralen Stadtpark, dem Boston Common und dem mit seiner vergoldeten Kuppel unübersehbaren Massachusetts State House, vorbei an alten Friedhöfen und Kirchen, wie der Park Street Church mit dem Granary Burying Ground, dem ältesten Friedhof der Stadt.

Mehrere öffentliche Bauten Bostons stammen aus der Zeit des Widerstands gegen die britische Krone. Im Old South Meeting House demonstrierten am 16. Dezember 1773 an die 7.000 Menschen gegen die vom Mutterland neu erhobene Teesteuer. Sie versammelten sich anschließend zur legendären Boston Tea Party am Hafen. Vor dem Old State House waren am 5. März 1770 fünf demonstrierende Bürger von britischen Soldaten erschossen worden und am 18. Juli 1776 jubelte dort die begeisterte Menge über die Verlesung der „Declaration of Independence“, der Unabhängigkeitserklärung.
Die detaillierte Route finden Sie auf der Freedom Trail Karte, hier klicken >>

Quincy Market und Faneuil Hall
Die 1742 erbauten „Wiegen der Freiheit“ liegen nur einen Steinwurf entfernt. Im Obergeschoss fanden während des Unabhängigkeitskrieges viele Bürgerversammlungen statt, im Erdgeschoss waren von jeher Läden und Imbissstände angesiedelt. Der benachbarte Quincy Market ist seit dem 18. Jhdt. Treffpunkt und Einkaufszentrum mit vielen Kneipen und Bars. Folgt man dem Freedom Trail weiter, geht es ins North End, das älteste Viertel der Stadt. Es war zunächst irisch, dann jüdisch und ist heute vor allem italienisch geprägt, besonders die Hanover Street.

Hauptattraktion in Little Italy
ist das Paul Revere House, in dem der erste Held der Nation zu Hause war. Der Silberschmied Paul Revere (1735 – 1818) warnte einst die Aufständischen vor den anrückenden Briten, nachdem man ihm von der nahe gelegenen Old North Church ein Zeichen gegeben hatte. Unbedingt eine Pause wert sind auch die Cafés mit exzellentem Espresso.

Maßnahmen wie die Verlegung der Autobahn in den Untergrund von Downtown haben der „Grand Old Lady“ Boston zum Facelift verholfen. Nun schlendert man über den begrünten Rose Kennedy Greenway mit kleinen Open-Air-Bühnen, Bänken und Brunnen, um dem nahe gelegenen New England Aquarium oder dem frisch renovierten Boston Tea Party Ship & Museum einen Besuch abzustatten.

Darf es moderner sein?
Dann lässt man sich vom architektonisch wie inhaltlich beachtlichen Institute of Contemporary Art überraschen und genießt vom Boston Harborwalk den Blick auf Hafen und moderne Skyline, aus der ein Gebäude in Form eines Hochseeseglers heraussticht. Altehrwürdig und gediegen, konservativ und etwas hochnäsig dabei (Eigenschaften, die dem bourgeoisen White Anglo-Saxon Protestant britischer Abstammung nachgesagt werden) – so kennen viele Boston.

Wie tolerant man indes ist, zeigt das Beispiel an gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften: Neben Kalifornien ist Massachusetts der zweite amerikanische Bundesstaat, der homosexuellen Paaren aus allen Bundesstaaten die Heirat erlaubt.
Ein Bummel durch South End, einst Viertel der armen Leute, heute schick und hip, korrigiert ebenfalls das alte Image. Nachdem der Verfall des Stadtteils abgewendet wurde, erstrahlen die historischen Häuser mehr und mehr in altem Glanz und etliche ausgefallene Shops und Restaurants haben sich hier angesiedelt.

South End hat multikulturelles Flair
das ist gut spürbar beim Spaziergang um Worcester oder Union Park Square. Die meisten Restaurants und Läden liegen zwischen Tremont Street, die deshalb auch als „Restaurant Row“ bekannt ist, Shawmut und Washington Avenue. Da bietet sich ein komplett anderes Bild von Boston: jung, frisch und unbeschwert, innovativ und kreativ.
Boston hat es den Universitäten Harvard und MIT in der Nachbarstadt Cambridge und Museen wie dem weltberühmten Boston Museum of Fine Art oder dem einzigartigen Isabella Stewart Gardner Museum zu verdanken, dass es auch als kulturelles Zentrum Weltruf erlangte. Der altehrwürdige Campus von Harvard mit seinen efeuumrankten Bauten im benachbarten Cambridge versetzt einen zurück ins 19 Jahrhundert, und das, obwohl im Umfeld das moderne Studentenleben mit einem breit gestreuten Angebot an Kneipen, Bars und Shops pulsiert.

Das muss man auch gesehen haben

Boston Red Sox
Noch einen Ort in Boston sollte man gesehen haben: den 1912 eröffneten Fenway Park. Im ältesten Baseball-Stadion der Welt sind die Red Sox zu Hause, die beliebte Traditionsmannschaft, denen man in ganz Neuengland zu Füßen liegt. Selbst wenn die Tickets schwer zu bekommen sind, sollte man den Fenway Park und das „Green Monster“ zumindest während einer Tour erleben. www.redsox.com

South End
Massenhaft ausgefallene Läden, buntes Spektrum an Lokalen und interessante Architektur.

Boston Maritim
Den Boston Harbor Islands NP erkunden sowie eine Hafenrundfahrt mit Boston Harbor Cruise oder eine Whale Watch Tour ab New England Aquarium. www.bostonharborislands.org

Beacon Hill
Auf dem Black Heritage Trail geht es auf den Spuren der Afroamerikaner durchs älteste Viertel der Stadt. Mit Museum of African-American History. www.nps.gov/boaf

© Fotos Paul Haselmayr

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